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THY MAJESTIE: Echoes of War (EP)

Wer bisweilen zu Gast in Mensen isst, kennt den Reste-der-Woche-Eintopf, der vornehmlich freitags auf dem Speiseplan steht. Auch wenn diese EP nicht schlecht schmeckt, bleibt doch ein fader Nachgeschmack im Mund bzw. Ohr.

Wer bisweilen zu Gast in Mensen isst, kennt den Reste-der-Woche-Eintopf, der vornehmlich freitags auf dem Speiseplan steht. Die Echoes of War-EP besitzt einen ähnlichen Geschmack. Scarlet Records und THY MAJESTIE gehen inzwischen getrennte Wege, so dass auf dieser Veröffentlichung lediglich altes Material zu finden ist. An dieser Stelle also ein Blick auf die einzelnen Zutaten:

Der Titeltrack Echoes of War vom noch immer aktuellen Album Hastings 1066 schmeckt vorzüglich. Die Köche verstehen ihr Handwerk und wissen dem wenig originellen Rezept (bombastischer Metal-Braten auf Progsoße mit orchestralem Aroma) die nötige Würze zu geben. Geschickt wurden Chöre ins Gesamtbild integriert, ohne dass die Gitarren oder der normale Gesang zu kurz kommen. Das Stück braucht einige Zeit, bis es endlich richtig losgeht. Doch ich fürchte, dass THY MAJESTIE ohnehin nicht in die nähere Auswahl irgendeines Mainstream-Radiosenders zu kommen.

Als zweites Lied gibt es den Japan-Bonustrack von Hastings 1066. Dabei handelt es sich um das STRYPER-Cover In God We Trust. Die Band konnte dem Song zwar durchaus ihren eigenen Stempel aufdrücken. Aber im Endeffekt fällt er aber trotzdem etwas aus dem Rahmen, da er wesentlich geradliniger als das eigene Material tönt.

Die beiden letzten Nummern waren ursprünglich Brasilien-Bonustracks des Debüts The Lasting Power. Das kurze Instrumental Hywelbane ist nicht mehr als ein kurzes Intro, von denen THY MAJESTIE bereits ein gutes Dutzend auf ihren beiden regulären Alben haben. Deshalb bleibt der Eindruck, dass hier eine Zitronenscheibe als Beilage angekündigt wird.

Facing The Beast beschließt das Mahl, wobei ich jetzt nicht so recht weiß, ob es ein Nachtisch oder eher der letzte Happen des Hauptgangs ist. Satt macht der Song nicht. Richtig süß klingt er ebenso wenig. Auch wenn er nicht schlecht schmeckt, bleibt also ein fader Nachgeschmack im Mund bzw. Ohr, was nicht zuletzt daran liegt, dass inzwischen auch Dario Grillo nicht mehr in der Band ist. Echoes of War dürfte folglich nur für Sammler interessant sein, da ich jedem Neueinsteiger nur raten kann, ein paar Euro mehr zu investieren und sich mit Hastings 1066 ein wirkliches leckeres Album auf den Plattenteller zu legen.

Veröffentlichungstermin: 24.11.2003

Spielzeit: 16:45 Min.

Line-Up:
Dario Grillo: Gesang

Maurizio Malta: Gitarre

Giovanni Santini: Gitarre

Dario D`Alessando: Bass

Giuseppe Bondi: Keyboards

Claudio Diprima: Schlagzeug
Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.thymajestie.com

Tracklist:
1. Echoes of War

2. In God We Trust

3. Hywelbane

4. Facing The Beast

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